Werbeangebote der Banken

Fast jedem flattern regelmäßig Briefe mit neuen, sensationellen Anlagemöglichkeiten der zig Banken ins Haus. Da preisen sich dann hochtreibend benannte Produkte an; und meistens weiß man überhaupt nicht, was genau die da einem jetzt eigentlich verkaufen wollen 🙂

Tja. Geld-Verwalten ist so eine unangenehme Angelegenheit…

Viele drücken sich darum, blenden es aus, betrachten es als eine unangenehme, aber notwendige Sache, mit der man so wenig wie möglich zu tun haben möchte. Aber wenn sich dann eine kleine stolze Summe an Erspartem aufgetürmt hat, überlegt man doch mal, was man damit nun tun sollte.

Angenommen, man kümmert sich aber wirklich nicht gerne selbst darum. Dann geht man doch liebend gern zur Bank seines Vertrauens und bittet um ein Verkaufsgespräch …ähem “Beratung” und lässt sich den neuesten Testsieger werbefinanzierter Fondsvergleiche schmackhaft präsentieren! Da schlägt man doch zu, wenn das alles so professionell klingt!
Das Schöne daran ist, dass man sich danach selbst auf die Schulter klopfen kann, endlich etwas getan zu haben. Und das Ergebnis stellt scheinbar alle zufrieden! Man selbst wähnt sein Geld sicher verwahrt und hat dabei so wenig Durchblick, was damit angestellt wird, dass es einen auch gar nicht konkret bedrücken kann.

Der Fondsvermittler freut sich auch! Denn er bekommt erst einmal eine mächtige Provision und in den meisten Fällen sogar immer noch die 4,5% Einmalzahlung zu Beginn. Zu diesem Zeitpunkt hat der Kunde also oftmals erst einmal Geld ausgeben und nichts dafür bekommen. Die Fondsgesellschaft jedenfalls erfreut sich weiterhin an etwa sicheren 1,5% Gebühren jährlich, ganz egal, ob die Kurse steigen oder fallen. Aber schließlich sind das weltweit operierende Experten, deren zeitintensive Mühen bezahlt werden müssen. Und wenn doch “der Markt” nicht gut läuft, dann schichten die das ganz schnell in sichere Rentenpapiere um! So heißt es in bundesweiten Werbebotschaften!

Jetzt mal ernsthaft: An besonders eifrigen Tagen werden in Frankfurt höchstens Papiere im Gegenwert von 10 Milliarden Euro gehandelt. Wie jeder der hunderten Fonds da ganz schnell seine mehrere Milliarden schwere Fondsvolumen an den Mann bringen will, kann sich jeder selbst ausmalen…

Sowas geht nicht. Und darum stürzen die Fonds erst einmal wie alles andere ebenfalls in die Tiefe. Wegen der Größe ist das Umstrukturieren sehr schwierig. Oft ist das erst nach einigen Wochen abgeschlossen. Wenn die Kurse eigentlich schon wieder steigen, dümpeln die Fonds immer noch hinter der aktuellen Entwicklung her. Jedoch gibt es heutzutage noch viel buntere Produkte für „konservatives“ Anlegen!

Zum Einen ist da immer wieder dieser Verschnitt, dass man für die Hälfte des Geldes einen bombastischen Zinssatz von 6 Prozent und mehr auf sein Sparkonto bekommt, während die andere Hälfte in einen Fonds gesteckt wird. Hach, wie schön 🙂 Nur ist so etwas leider wieder wie diverse Superzinsangebote auf ein halbes Jahr begrenzt und man hat gar nicht so viel davon, außer eine noch verschmälerte Fondsauswahl…

Kapitalschutz- oder Garantie-Zertifikate mit mindestens hunderprozentiger Rückzahlung am Laufzeitende sind darum in Deutschland sehr sehr beliebt. Egal was passiert, man bekommt am Schluss mindestens seinen Einsatz zurück. Im besten Fall kassiert man je nach Produkt eine sehr geschmälerte Rendite, da dieser Schutzmechanismus gegenfinanziert werden muss. Im schlechtesten Fall, bei fallenden Kursen, muss man bis zum Ende der Laufzeit warten um verkaufen zu können; und die Anlage wäre sogar auf seinem Girokonto ertragreicher gewesen!

Gar nicht einlassen sollte man sich meiner Meinung nach auf solche unverschämten Angebote, die einem einen mickrigen Zins sicher versprechen und nur sogenannte „Chancen“ auf viele zusätzliche Prozente pro Woche! Die gibt es z.B. zu Hauf bei der Bank in gelb. Und mit den unwahrscheinlichsten Bedingungen verknüpft. In der Art wie: Wenn der japanische Nikkei-Index so und soviel mehr Kursgewinn macht als die amerikanischen und europäischen Märkte zusammen, bekommen Sie 5% Bonus!! 😉

Zurück zu der Annahme des Menschen, der sich eigentlich nicht mit solchen Dingen beschäftigen wollte und mit einer Unzahl verlockend klingender, verschachtelter Produkte bedrängt wird…
Es gibt bessere Möglichkeiten, und irgendwie muss man wie so immer den eigenen Durchblick aneignen!

Comments (No)

Leave a Reply