Neue nachhaltige Bank: noa bank

Die Webseite der noa bank Neben der gerade vorgestellten Triodos Bank ist bereits letzten Monat noch eine weitere nachhaltige Bank auf den deutschen Markt gekommen. Die „noa bank“ bezeichnet sich selbst als „die andere Bank“ und hat ihren Sitz ebenfalls in Frankfurt am Main. Ihr Gründer, Francois Jozic, fungiert nicht nur als Model auf der Firmenwebseite, sondern twittert auch selbst mit einem eigenen Mikroblogging-Account bei Twitter.

Besonders interessant sind meiner Meinung nach das kostenlose Girokonto inklusive ec- und Mastercard sowie das Tagesgeldkonto mit 2,20 % Zinsen pro Jahr. Dies scheinen auch viele anderen Leute so zu sehen, denn laut AFP konnte die noa bank bereits in den ersten zwei Wochen nach Gründung schon knapp 900 Kunden gewinnen.

Attraktiv ist auch, dass man selbst wählen kann in welche Bereiche das eigene Geld als Darlehen fließt. Bisher haben sich die meisten Kunden (54%) für eine Vergabe an regionale Wirtschaftsunternehmen (noa-Bezeichnung: „Nähe“) entschieden, aber es stehen auch biologische Landwirtschaft, ökologische Bauwirtschaft (noa-Bezeichnung: „Planet“), Krankenhäuser, Altersheime, Behinderten-Einrichtungen (noa-Bezeichnung: „Leben“) und künstlerische Projekte (noa-Bezeichnung: „Kultur“) als mögliche Kredit-Empfänger zur Auswahl.

Die Vergabe von Krediten soll die einzige Einnahmequelle der noa bank sein und da Francois Jozic viel Wert auf Transparenz legt, wird auf der Webseite der noa bank veröffentlicht, welche konkreten Unternehmen und Projekte hinter den einzelnen Bezeichnungen stehen und wie Geld sie von der Bank erhalten haben. Und genau durch diese beiden Merkmale soll sich die noa bank auch von den bestehenden Angeboten von GLS- und Ethikbank unterscheiden: keine Investmentprodukte, nur die direkte Verbindung zwischen Einlagen und Krediten.

Insgesamt hört sich das alles sehr gut an, dennoch gibt es zwei Punkte die der Verbesserung oder zumindest der Beachtung bedürfen. Erstens ist die noa bank keinem speziellen Einlagensicherungsfonds angeschlossen, sondern bietet nur eine Absicherung im gesetzlichen Rahmen von bis zu 50.000 Euro pro Kunde über die Staatsgarantie. Zweitens sollte man beim Festgeld beachten, dass die Anlage erst ab 2.500 Euro verzinst wird und es die 3% Zinsen nur bei mindestens 5 Jahren Laufzeit gibt. Für 12 Monate liegen die Zinsen nämlich lediglich bei 1,95%.
Ansonsten wirkt „die andere Bank“ sehr sympathisch und ihr Gründer ist überaus ambitioniert – laut der Welt will er bis 2011 in der Gewinnzone sein, in 5 Jahren 500.000 Kunden haben und bei den Tagesgeldanbietern unter den ersten zehn Anbietern mit den höchsten Zinsen bleiben! Ich wünsche ihm auf jedem Fall viel Erfolg und hoffe, dass sich mehr Leute an nachhaltigen Investmentzielen orientieren!

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